Brüche – Plädoyer für eine Dynamik des Friedens
Deiss, Joseph
ISBN 978-3-03909-344-1
1. Aufl.
erschienen in 2025
Sprache D
176 Seiten
broschiert
Soeben erschienen.
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Nach Jahrtausenden des relativen Stillstands erlebte die Menschheit ab Mitte des 18. Jahrhunderts eine Reihe grosser Umwälzungen: Bahnbrechende Errungenschaften in Wissenschaft, Technologie und Industrie ermöglichten einen in der Menschheitsgeschichte beispiellosen Aufstieg. Damit einher ging die Transformation von Institutionen und Rechtssystemen und eine tiefgreifende Revision moralischer Werte. Aufgrund ihrer Heftigkeit erscheinen diese Entwicklungen als Brüche im Weltgeschehen.
Heute verfügen wir über die Mittel, das Wissen und auch die Institutionen, den grossen Menschheitsproblemen zu begegnen. Gleichzeitig gerät unsere Gesellschaft massiv unter Druck: Unkontrollierte technologische Innovation, Migration, Klimawandel, aber auch das Erstarken von nationalem Chauvinismus und religiösem Fanatismus schüren Ängste, die der Nährboden sind für moralischen Verfall und das Aufkommen neuer Kriege. Ist die Welt zu Beginn des dritten Jahrtausends, nach 250 Jahren des Fortschritts, im Begriff, abermals einen epochalen Bruch zu erfahren – diesmal aber einen, der uns von der Aufklärung zurück in die Finsternis führt?
Joseph Deiss, alt Bundesrat und einstiger Präsident der UNO-Generalversammlung, appelliert nachdrücklich dafür, nicht aufzugeben. Stattdessen sollten wir uns auf unsere hart errungenen Werte des gemeinschaftlichen Miteinanders besinnen, die Institutionen der Völkergemeinschaft neu beleben und eine Dynamik des Friedens in Gang bringen.
Der Autor
Geboren am 18. Januar 1946 in Freiburg/Fribourg (Schweiz). Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg (Schweiz) von 1981 bis 1999. Bundesrat von 1999 bis 2006, vorerst als Aussenminister, dann als Wirtschaftsminister. Bundespräsident der Schweiz im Jahre 2004. Präsident der UNO-Generalversammlung, New York, 2010/2011. Jüngste Publikationen: «Aus dem Bauch des Pottwals» (2020), «Als Fernwanderer unterwegs» (2022), «In alle Himmelsrichtungen» (2024).
Rezensionen
«Joseph Deiss hält dagegen.
Folgt auf die Aufklärung die Finsternis? Alt Bundesrat Joseph Deiss zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft. (...) Schonungslos legt Joseph Deiss die Trends globaler Entwicklungen offen. Es ist keine Schwarzmalerei, denn seine Analysen stützt er auf Fakten ab. Wohin die Trends führen, ist noch offen. Deiss fragt sich aber: ‹Ist der moderne Mensch wie ein verwöhntes Kind, das seines Spielzeugs überdrüssig ist und dem nur noch ein einziger, letzter Rausch bleibt, nämlich den, es zu zerstören?› Deiss will es nicht wahrhaben und meint schon fast zum Trotz: Es gäbe ‹Gründe zur Hoffnung›. Es gelte vom Frieden zu reden, immer und immer wieder, ihn zu proklamieren, zu lehren, zu singen, dafür zu beten. Es ist ein Plädoyer zur Umkehr, ein Weckruf, der Gehör verdient. Es ist aber weder Rezept noch ein Plan, wie Frieden wieder gewonnen werden kann.»
Markus Mugglin, Rubrik Lesetipp auf der Website der SGA Schweizerische Gesellschaft für Aussenpolitik, Dezember 2024 [Link zum Beitrag]